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Tiefbrunnenpumpe – was gibt es zu beachten?

Ob zur Gartenbewässerung, oder für die Verwendung im Haushalt – mit einer Tiefbrunnenpumpe kannst Du mühelos Wasser aus einem Brunnen fördern. Richtig eingesetzt, kannst Du hiermit Deine Wasserkosten sinnvoll senken. Was es alles zu beachten gibt, ließt Du in diesem Artikel.

 

Wie funktioniert eine Tiefbrunnenpumpe?

Eine Tiefbrunnenpumpe wird benötigt, wenn Wasser aus Tiefen über acht Meter gefördert werden soll. Dabei unterscheiden sich die Pumpen in drei wesentlichen Punkten:

Eine Tiefbrunnenpumpe kann nur zusammen mit einem Brunnen betrieben werden. Sie besteht aus zwei Hauptkomponenten: Motor und Hydraulikteil (Druckstufe). Der Elektromotor sitzt am unteren Ende der Pumpe und wandelt die zugeführte elektrische Energie in eine mechanische
Drehbewegung um. Die dadurch angetriebene Pumpenwelle fördert mittels Zentrifugalkraft das einströmende Wasser über verschiedene Laufräder aus großen Tiefen an die Erdoberfläche.
Über das Ablaufrohr wird das Wasser zur Entnahmestelle, beispielsweise einen Gartenwasserhahn, transportiert.

 

tiefbrunnenpumpe

Ab wann ist eine Tiefbrunnenpumpe nötig?

Eine Tiefbrunnenpumpe wird immer dann benötigt, wenn Wasser aus großen Tiefen über längere Strecken transportiert werden muss. Hier stoßen gewöhnliche Kreiselpumpen in der Regel an ihre Grenzen. Das ist immer dann der Fall, wenn jemand einen großen Garten besitzt, oder das Grundwasser tiefer als 8 Meter liegt.

Wie wird eine Tiefbrunnenpumpe angeschlossen?

Eine Tiefbrunnenpumpe Inbetriebnehmen ist nicht einfach. Neben dem Abstand zur Filterstrecke, dem Abstand zum Grundwasserspiegel, der Länge der Ansaugrohre und der benötigten Elektrokabel muss hier einiges beachtet werden. Da es außerdem ein festinstalliertes System ist, muss die Wasserleitung vom Tiefbrunnen bis zur Entnahmestelle frostsicher verlegt sein. Das ist aber erst bei einer Leitungstiefe von 80 cm der Fall. In diesen Schacht solltest Du dann auch das Elektrokabel in einem KG-Rohr verlegen. So ist es im Falle einer Reparatur einfacher zu erreichen oder auszutauschen. Allgemein gilt:

  • Die Tiefbrunnenpumpe sollte nie tiefer als einen Meter über der Filterstrecke installiert werden.
  • Der Grundwasserspiegel muss 2 Meter über dem Pumpeneinlauf liegen.

 

Tiefbrunnenpumpe, was brauche ich zur Installation?

Für den Einbau der Tiefbrunnenpumpe benötigst Du:

  • Sicherungsseil zur Aufhängung
  • Druckrohr für die Wasserförderung zum Brunnenkopf
  • Verbindungsrohrstücke
  • Brunnenkopf
  • Rückschlagventil (optional)
  • Druckschalter (optional)
  • Vorfilter für kleine Verschmutzungen (optional)

 

Installation einer Tiefbrunnenpumpe

  1. Befestige das Sicherungsseil an der dafür vorgesehenen Öse der Pumpe.
  2. Bringe das Druckrohr mit einem Verbindungsstück an.
  3. Führe das Stromkabel der Tiefbrunnenpumpe durch die Kabeldurchführung vom Brunnenkopf.
  4. Führe nun das Druckrohr durch die Öffnung. Eventuell musst Du es auf die richtige Länge kürzen und mit einem Verbinder anschließen.
  5. Befestige das Stromkabel mit Kabelbindern am Druckrohr.
  6. Lasse die Tiefbrunnenpumpe am Sicherungsseil in den Brunnenschacht hinab.
  7. Hänge das Sicherungsseil am Brunnenkopf ein und setze ihn dann auf die Pumpe. Bei manchen Modellen wird zuerst der Kopf aufgesetzt und dann das Seil daran eingehängt.
  8. Wird ein Motorschutzschalter verwendet, muss nun das Stromkabel angeschlossen werden.
  9. Gleiches gilt bei einem Druckschalter.
  10. Gartenwasserverteilung an das Druckrohr, beziehungsweise den Druckschalter anschließen.
  11. Alle Stromkabel anschließen und Betrieb starten.

 

Wie tief muss eine Tiefbrunnenpumpe hängen?

Da der Grundwasserspiegel über das Jahr hinweg mal höher und mal niedriger ist, sollte die Tiefbrunnenpumpe grundsätzlich 2 Meter unter dem Grundwasserspiegel bei Dir zu Hause hängen. Um den Wasserstand Deines Brunnens zu ermitteln, kannst Du dafür ein Seil mit einem schweren Gegenstand am unteren Ende in den Brunnen hinablassen. Sobald der Gegenstand, beispielsweise ein großer Mauerstein, in das Wasser eintaucht, solltest Du das hören. Nun markierst Du die Stelle entsprechend an Deinem Seil. Dazu addierst Du bei der Installation der Tiefbrunnenpumpe zusätzlich zwei Meter. Dann hängt die Tiefbrunnenpumpe letztlich gewiss in der richtigen Tiefe. Achte aber unbedingt darauf, dass die Pumpe nicht im Filterrohrbereich des Brunnens positioniert wird. Durch die Ansaugströmung kann es hier zu Ausfällungen von Wasserinhaltsstoffen wie Eisen, Mangan oder Kalk kommen. Diese können auf Dauer der Tiefbrunnenpumpe schaden. Daher sollte sie immer einen Meter über dem Filterbereich positioniert werden.

 

Wo saugt eine Tiefbrunnenpumpe an

Die Tiefbrunnenpumpe saugt ihr Wasser nicht seitlich an, sondern über das Ansauggitter am unteren Ende. Daher darf sie nie zu nah am Boden des Brunnens hängen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sand oder Dreck mit angesaugt werden und die Pumpenmechanik dadurch defekt wird.

 

Welches Seil für die Tiefbrunnenpumpe?

Das Seil einer Tiefbrunnenpumpe wird für die Aufhängung dieser im Brunnenschacht benötigt. Diese muss für den dauerhaften Einsatz im Wasser geeignet sein. Auf Seile aus Naturprodukten solltest Du daher verzichten. Nicht nur, dass diese durch den dauerhaften Kontakt mit Wasser an Reißfestigkeit einbüßen. Auch besteht die Gefahr, dass das Naturseil durch die Vibrationen im Pumpenbetrieb mit der Zeit durchscheuern kann. Im Handel sind unterschiedliche Seiltypen erhältlich:

  • Stahlseile
  • Kunststoffseile

 

Was ist beim Kauf von Stahlseilen zu beachten?

Ob Du ein Stahlseil oder ein Kunststoffseil verwenden kannst, hängt von den Befestigungsösen ab. Solltest Du eine Brunnenpumpe haben, deren Ösen aus Messing bestehen, kannst Du kein Stahlseil verwenden. Denn in diesem Fall besteht die Gefahr einer elektrolytischen Korrosion, die zu Ermüdungserscheinungen im Material führen kann. Die Folge: Irgendwann reißt auch das Stahlseil. Bestehen die Ösen aus Stahl, kannst Du jederzeit ein Stahlseil verwenden. Und welches Seil verwendest Du dann bei Messingösen?

 

Das Kunststoffseil

Kunststoffseile bestehen in der Regel aus Polypropylen. Solche Seile werden auf Segelbooten oder allgemein in der Schifffahrt benutzt. Sie sind mit unterschiedlicher Seildicke (6 bis 8 mm) und Tragkraft (500 bis 700 kg) im Handel erhältlich. Welches Kunststoffseil Du für Deine Tiefbrunnenpumpe benötigst, hängt vom Eigengewicht dieser ab. Die meisten Seile haben eine maximale Tragkraft von 500 kg.

 

Welches Rohr für eine Tiefbrunnenpumpe?

Die Wasserleitung zum Brunnenkopf muss hohem Druck standhalten können. Dessen Durchmesser sollte die gleiche Größe haben, wie der Anschluss an der Pumpe. Das Rohr sollte sich erst möglichst spät verjüngen. Nur so kommt die volle Förderleistung zum Tragen. Sinnvoll dafür sind PE-Rohre aus witterungsbeständigem Kunststoff. Zur Befestigung sollten PE-Verbinder mit Schraub- oder Klemmverbindungen genutzt werden.

 

Welcher Schlauch für eine Tiefbrunnenpumpe?

Da eine Tiefbrunnenpumpe beim Ansaugen einen hohen Wasserdruck erzeugt, müssen Steigleitung und die Wasserverteilung aus stabilen Rohrverbindungen bestehen. Nur so ist eine langlebige und wartungsarme Nutzung garantiert. Lediglich für die Wasserentnahme an der Oberfläche kann ein Schlauch an die Tiefbrunnenpumpe angeschlossen werden. Hierzu kannst Du einen handelsüblichen Schlauch aus dem Baumarkt verwenden.

 

Welches Öl sollte für eine Tauchpumpe verwendet werden?

Hier solltest Du immer die Herstellerangaben berücksichtigen. Diese stehen in der Regel in der Bedienungsanleitung. Wichtig ist bei Tiefbrunnenpumpen besonders die Viskosität des Öls. Die meisten Hersteller setzten auf Öl mit sehr niedriger Viskosität. Nur so ist ein angemessener Kühleffekt gewährleistet. In der Bedienungsanleitung wird die Viskosität so angegeben: Viskosität bei 40 °C 3.5 mm 2/s (cst).

Allgemein sind folgende Öle geeignet:

  • Paraffinöl mit einer Viskosität im Bereich ISO VG15
  • Shell Pella A
  • Shella Pella S5585
  • Gulf Mineral-Dichtungsöl 896

 

Tiefbrunnenpumpe – was ist für den Kauf wichtig?

Beim Kauf einer Tiefbrunnenpumpe gibt es zahlreiche Dinge zu beachten. Die wichtigsten Punkte dabei sind:

  • Förderleistung
  • Förderprinzip
  • Durchmesser
  • Sandverträglichkeit

 

Wichtige W-Fragen vor dem Kauf

Stelle dir vor dem Kauf am besten folgende W-Fragen:

  • Welchen Durchmesser hat der Brunnenschacht?
  • Wie tief ist der Brunnen (Förderhöhe)?
  • Welchen Maximaldruck soll die Tiefbrunnenpumpe erreichen?
  • Wie viel Wasser wird benötigt (maximale Fördermenge der Pumpe).
  • Wie viel Sand ist im Brunnenwasser?

Wenn Du alle diese Fragen für Dich beantwortet hast, weißt du, welche Faktoren du beim Kauf der Brunnenpumpe beachten musst. Doch was genau bedeutet dies?

 

Wie beeinflusst die Förderhöhe die Kaufentscheidung?

Die maximale Förderhöhe der Tiefbrunnenpumpe ist untrennbar mit der Höhe des Grundwasserspiegels verbunden. Je niedriger der Grundwasserspiegel in Deiner Wohnregion, desto tiefer muss der Brunnen gebohrt werden und desto tiefer muss die Pumpe in den Brunnen hinabgelassen werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Je tiefer der Grundwasserspiegel, desto höher muss die Förderhöhe sein. Die Förderhöhe einer Tiefbrunnenpumpe wird immer vom Pumpenausgang bis zur Wasserentnahmestelle gemessen. Ist diese zu gering gewählt, sinken die Fördermenge und der Wasserdruck.

 

Was gibt es bei der Fördermenge von Tiefbrunnenpumpen zu beachten?

Je niedriger der Grundwasserspiegel, desto relevanter wird neben der Förderhöhe auch die maximale Fördermenge. Warum? Weil die tatsächliche Fördermenge mit zunehmender Förderhöhe abnimmt. Den genauen Wert entnimmst Du den Kennlinienangaben des Herstellers für die jeweilige Tiefbrunnenpumpe. Darauf abgebildet sind auf der x-Achse immer die Menge der förderfähigen Liter/ Stunde des jeweiligen Pumpentyps und auf der y-Achse die mögliche Tiefe eines Brunnens.

Beispiel: Liegt der Grundwasserspiegel in Deinem Garten bei 9 Meter und beträgt die Förderhöhe bis zur Wasserentnahmestelle 10 Meter, erkennst du an der Kennlinie, wie viel Wasser pro Stunde bei einer Förderhöhe von 10 Meter gepumpt werden kann.

Daher musst du beim Kauf einer Tiefbrunnenpumpe unbedingt folgende Faktoren kennen:

  • Die Tiefe des Grundwasserspiegels.
  • Die maximale Förderhöhe.

 

Welcher Durchmesser bei Tiefbrunnenpumpen hat die größte Fördermenge?

3 Zoll Tiefbrunnenpumpen eignen sich für Brunnen mit 80 mm Durchmesser. Bei 100 mm oder mehr Durchmesser sind 4 Zoll Brunnenpumpen zu empfehlen. Derartige Modelle haben zudem höhere Fördermengen und arbeiten energieeffizienter.

 

Welche Rolle spielt der Maximaldruck?

Achte beim Kauf einer Tiefbrunnenpumpe unbedingt auf den angegebenen Maximaldruck in Bar. Allgemein gilt: 1 bar Pumpendruck entspricht einer Förderhöhe von 10 Meter. Jedoch können die Angaben nicht 1:1 übertragen werden. Denn mit zunehmender Förderhöhe nimmt der Druck, unter anderem wegen der Reibung in den Wasserrohren, ab. Diese verringern den Wasserdruck um 30 %.

Hast Du eine gesamte Förderhöhe von 14 Metern, errechnest Du den Druckverlust pro 10 Meter wie folgt:

14 Meter / 10 Meter = 1,4

Unter Berücksichtigung, dass 10 Meter 1 bar entsprechen, liegt der Druckverlust bei 1,4 bar. Darauf bezogen ergibt der Reibungsverlust von 30 % 0,42 bar – zusammen beträgt der Druckverlust also 1,82 bar.

Eine Brunnenpumpe mit 5,5 bar Förderdruck, fördert das Wasser mit einem tatsächlichen Druck von 3,68 bar, unter Volllast. Achte daher beim Kauf der Brunnenpumpe auf einen hohen Maximaldruck, um den gewünschten Förderdruck ohne Volllastbetrieb zu erreichen.

 

Wo wird bei einer Tiefbrunnenpumpe das Rückschlagventil eingebaut?

Viele Tiefbrunnenpumpen werden mit integriertem Rückschlagventil verkauft. Falls Deine Pumpe kein Rückschlagventil besitzt, kannst Du es in der Regel nachrüsten. Beachte bei der Montage unbedingt die Richtungsangabe auf den Rückschlagventilen. Angeschlossen werden sie am Druckanschluss. Für einen festen und dichten Sitz solltest du die Stelle mit Hanf abdichten.

 

Tiefbrunnenpumpen sind bei richtiger Verwendung sehr effektiv

Wenn Du beim Kauf und der Installation einer Tiefbrunnenpumpe auf bestimmte Punkte achtest, kannst Du damit zuverlässig Grundwasser fördern. Damit das funktioniert, musst Du aber unbedingt die Förderhöhe, -menge und den erwünschten Wasserdruck berechnen. Ansonsten kommt am Ende nur ein kleines Rinnsal aus Deinem Schlauch.


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