Tiefbrunnenpumpe oder Hauswasserautomat – worin unterscheiden sich die beiden Pumpenarten?
Tiefbrunnenpumpe oder Hauswasserautomat, Kolbenpumpe oder Tauchpumpe – das sind nur einige Begriffe, die im Zusammenhang mit Brunnenpumpen verwendet werden. Und obwohl es sich hierbei immer um Brunnenpumpen handelt, gibt es doch den ein oder anderen Unterschied. In diesem Text erfährst Du mehr über Tiefbrunnenpumpen und Hauswasserautomaten und deren richtigen Verwendungszweck.
Tiefbrunnenpumpe oder Hauswasserautomat – das sind die Unterschiede
Inhaltsverzeichnis
Beim Hauswasserautomat handelt es sich um eine selbstansaugende Pumpe mit integriertem Druckschalter. Sie wird vor allem zur Gartenbewässerung verwendet. Durch den Druckschalter ist die Pumpe in der Lage sich selbst ein- und auszuschalten, sobald der Wasserhahn geöffnet beziehungsweise geschlossen wird.
Die Vorteile eines Hauswasserautomaten
- Mit einem Hauswasserautomat kannst Du Wasser aus Seen, Brunnen, Gartenteichanlagen oder kleinen Bachläufen fördern.
- Sie schalten sich automatisch an und aus.
- Hauswasserautomaten können zur Druckerhöhung verwendet werden.
Generell ist ein Hauswasserautomat ideal als Brunnenpumpe für die automatisierte Bewässerung im Garten oder um einen Pool oder Teich mit Wasser aus einem Brunnen zu befüllen. Die kleinen Pumpen sind optimal für Einsätze, bei denen über eine längere Zeit hinweg ein stetiger Wasserfluss benötigt wird. Bei der Überlegung zwischen Tiefbrunnenpumpe oder Hauswasserautomat stößt die Brunnenpumpe mit Druckschalter aber bei einem tiefen Wasserspiegel an ihre Grenzen.
Nachteile eines Hauswasserautomaten
Hauswasserautomaten eignen sich nicht zur regelmäßigen Wasserentnahme von kleinen Mengen, wie das beispielsweise beim Händewaschen der Fall wäre. In diesem Fall würde die Pumpe ständig an und aus gehen. Dies geht jedoch zulasten ihrer Lebenszeit. Für derartige Einsatzzwecke ist ein Hauswasserwerk mit Membrandruckkessel als Wasserreservoir besser geeignet. Ein weiterer Nachteil ist die begrenzte Tiefenförderung der Hauswasserautomaten. Denn anders als Tiefbrunnenpumpen kann der Hauswasserautomat Wasser nur aus einer maximalen Tiefe von 8 Metern befördern. Liegt der Wasserstand niedriger/tiefer, kommt das Gerät an seine Grenzen.
Vorteile einer Tiefbrunnenpumpe
Was der Nachteil des Hauswasserautomaten ist, ist ein Vorteil der Tiefbrunnenpumpe. Denn diese ist für tiefe Bohrbrunnen die ideale Lösung. Sie funktioniert wie eine Tauch-Druckpumpe. Dafür muss die Pumpe aber im Brunnenschacht und im Wasser versenkt werden. Anders als der Hauswasserautomat, der nur an der Oberfläche stehen kann.
Tiefbrunnenpumpen sind darauf ausgelegt, tief liegendes Wasser an die Oberfläche zu pumpen. Manche Modelle können sogar Wasser aus über 100 m Tiefe fördern.
Nachteile einer Tiefbrunnenpumpe
Viele Tiefbrunnenpumpen werden ohne integrierten Druckschalter verkauft. Damit sind sie aber nicht für den Dauereinsatz geeignet. Denn ohne Druckschalter schaltet die Pumpe nicht rechtzeitig ab, wenn der Wasserdruck fällt. Zudem musst Du die Pumpe selbst manuell starten. Leider gibt es kaum Tiefbrunnenpumpen mit integriertem Druckschalter zu kaufen. Dieser kann aber in der Regel nachgerüstet werden. Für einen optimalen Einsatz ist ein Druckschalter bei einer Tiefbrunnenpumpe aber unverzichtbar. Mit ihm zusammen hast Du quasi einen Tiefbrunnen-Hauswasserautomaten.
Tiefbrunnenpumpe oder Hauswasserautomat – welche Brunnenpumpe wird wann benötigt?
Kreiselpumpen wie Hauswasserautomaten können aus physikalischen Gründen maximal aus 10 Metern Tiefe, praktisch aber aus nur 8 bis 9 Metern Tiefe Wasser aus einem Brunnen saugen. Steht das Wasser tiefer, scheiden Hauswasserautomaten damit aus und es wird eine Tiefbrunnenpumpe benötigt. Generell kannst Du dir merken: Liegt der Wasserstand in Deinem Brunnen tiefer als 8 bis 9 Meter vom Aufstellort Deines Hauswasserautomaten und der Wasserentnahmestelle entfernt, dann musst Du zu einer Tiefbrunnenpumpe greifen. Wichtig hierbei ist allgemein die Ansaughöhe und nicht die tatsächliche Wassertiefe im Brunnenschacht. Steht das Wasser im Brunnen in 4 Meter Tiefe und liegt der Standort des Hauswasserautomaten weitere 5 Meter darüber (insg. 9 Meter) stellt sich hier die Frage nach einer Tiefbrunnenpumpe oder einem Hauswasserautomat nicht. Hier kannst Du ausschließlich nur eine Tiefbrunnenpumpe verwenden.
Tiefbrunnenpumpe oder Hauswasserautomat – wofür möchtest Du die Pumpe verwenden?
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Wahl zwischen einer Tiefbrunnenpumpe und einem Hauswasserautomat ist der Einsatzzweck. Möchtest Du damit beispielsweise große Flächen im Garten bewässern, ist die Wasserfördermenge sehr wichtig. Laut diversen Online-Tests beträgt die Fördermenge eines Hauswasserautomaten zwischen 3.000 und 5.000 Litern pro Stunde. Damit kann eine Tiefbrunnenpumpe natürlich mühelos mithalten. Die Fördermenge beträgt hier, je nach Hersteller und Leistung zwischen 3.000 bis 12.000 Liter Wasser pro Stunde. Damit können große Gartenflächen problemlos bewässert werden. In diesem Zusammenhang gilt zudem: Kann die Pumpe fest an einem Ort installiert werden, oder muss sie im Garten herumgetragen werden? Das ist bei einer Tiefbrunnenpumpe, anders als bei einem Hauswasserautomaten nämlich nicht möglich.
Tiefbrunnenpumpe oder Hauswasserautomat – bauliche Voraussetzungen
Bei der Entscheidung, ob Du eine Tiefbrunnenpumpe oder einen Hauswasserautomaten verwenden sollst, gibt es wohl einen Punkt, der alles entscheidet: der Brunnen. Denn eine Tiefbrunnenpumpe funktioniert nur in Verbindung mit einem Gartenbrunnen, in dessen Brunnenschacht die Pumpe versenkt wird. Dagegen kann ein Hauswasserautomat einfach auf den Rasen gestellt werden. Hier solltest Du aber auf einen gewissen Regenschutz achten. Besitzt Du also keinen Gartenbrunnen und ist Dir aus bestimmten Gründen der Bau eines Brunnens von der Behörde untersagt worden, kannst Du nur einen Hauswasserautomaten anstelle einer Tiefbrunnenpumpe verbauen.
Tiefbrunnenpumpe oder Hauswasserautomat – welche Pumpe ist besser?
Bei der Überlegung, ob Tiefbrunnenpumpe oder Hauswasserautomat gibt es kein besser oder schlechter. Vielmehr wird deren Einsatz von den Begebenheiten vor Ort und dem Einsatzzweck bestimmt. Vor allem der Wasserstand und die Förderhöhe spielen hierbei eine wichtige Rolle. Zudem funktioniert eine Tiefbrunnenpumpe nur mit einem Brunnen. Und ein Hauswasserautomat sollte vorrangig nicht zur kurzen Wasserentnahme, (Händewaschen) verbaut werden.