Alles, was du über den Betrieb von Poolpumpen wissen musst
Poolpumpen sind ein Muss für jeden, der einen eigenen Pool besitzt oder mit dem Gedanken spielt, einen zu kaufen. Diese kleinen Geräte sorgen dafür, dass das Wasser immer schön sauber bleibt. Damit der Badespaß aber wirklich immer ungetrübt bleibt, solltest du einige Dinge beim Betreiben der Poolpumpe beachten.
Wo kannst Du die Poolpumpe aufstellen?
Inhaltsverzeichnis
Wo Du eine Poolpumpe aufstellen kannst, hängt davon ab, was für eine Pumpenart Du verwendest. Wichtig in diesem Zusammenhang ist außerdem, welche minimale Leistung die Filteranlage erbringen muss, damit Dein Pool ordentlich von Sand und kleineren Verschmutzungen geschützt ist. Je nachdem kannst Du die Poolpumpe unterhalb des Wasserniveaus aufstellen, oder oberhalb.
Welche Poolpumpen gibt es?
Du kannst für den Pool zwischen zwei Pumpenarten wählen. Davon hängt dann auch ab, wo die Poolpumpe aufgestellt wird.
Grundsätzlich gibt es normalsaugende und selbstsaugende Pumpen mit Sandfilteranlage. Selbstsaugende Poolpumpen können unterhalb und oberhalb des Wasserniveaus aufgestellt werden. Dennoch ist ein Aufstellen der Poolpumpe unterhalb des Wasserniveaus immer besser. Extra dazu können verschiedene Poolpumpen auch mit Solar betrieben werden.
- Anders als normalsaugende Filteranlagen können selbstansaugende Schwimmbadpumpen Luft durch die Saugleitungen transportieren. Denn die Saugleitungen können sich nach dem Befüllen der Pumpe mit Wasser selbst entlüften. Somit können diese Poolpumpen problemlos oberhalb des Wasserniveaus aufgestellt werden.
- Dahingegen können normalsaugende Pumpen keine Luft durch ihre Schläuche transportieren. Daher musst du beim Aufstellen dieser Poolpumpen immer darauf achten, dass sie unter dem eigentlichen Wasserniveau stehen. Nur so fließt das Wasser von allein immer der Pumpe nach. Kommt es einmal zur Unterbrechung oder zum Absinken der Wassersäule und läuft die Pumpe trocken, ist ein Defekt vorprogrammiert.
Darf die Poolpumpe direkt an der Grundstücksgrenze stehen?
Um Ärger mit den Nachbarn und unnötige Schreiben von Anwälten zu vermeiden, solltest du die Poolpumpen nicht direkt an der Grundstücksgrenze aufstellen. Warum? Geräte wie eine Poolpumpe unterliegen dem Immissionsschutzgesetz. Je nach Gebiet gibt es unterschiedliche Grenzwerte bezüglich des Lärms. Diese stehen in der TA-Lärm. In einem reinen Wohngebiet liegt der Grenzwert tagsüber bei 50 dB(A) und nachts bei 35 dB (A). In allgemeinen Wohngebieten und Kleinsiedlungsbieten sind es 55 dB(A) tagsüber und 40 dB (A) nachts. Tagsüber bedeutet zwischen 06:00 und 22:00 Uhr, nachts zwischen 22:00 und 06:00 Uhr. Viele Pumpen übersteigen die zulässigen Werte aber erheblich. Zudem kann der Schall durch angrenzende Gebäude und Mauern reflektiert und verstärkt werden. Daher ist ein Aufstellen auf der Grundstücksgrenze in der Regel in Deutschland nicht erlaubt.
Welche Poolpumpe ist die richtige?
Die richtige Poolpumpe ist die, die dafür sorgt, dass Dein Poolwasser sauber bleibt. Dafür ist eine stetige Umwälzung und Filterung des Wassers erforderlich. Die Hersteller geben die Umwälzleistung einer Pumpe oder Filteranlage in m³/h (Kubikmeter pro Stunde) oder l/h (Liter pro Stunde) an. Dabei entspricht ein Kubikmeter pro Stunde 1.000 Liter pro Stunde.
Da die reale Umwälzleistung jedoch vom Gegendruck des Wassers abhängt, geben viele Hersteller die Förderleistung der Poolpumpe wie folgt an:
x m³/h bei y mWs (x Kubikmeter pro Stunde bei y Meter Wassersäule)
Demnach entspricht 1 Meter Wassersäule rund 0,1 bar. Je weiter entfernt vom Schwimmbecken die Poolpumpe jedoch aufgestellt ist, desto geringer ist die Umwälzleistung.
Größe der Poolpumpe berechnen für eine optimale Umwälzung
Damit die Umwälzleistung der Pumpe stimmt, musst Du die richtige Größe der Poolpumpe berechnen. Dabei solltest Du Folgendes berücksichtigen: Das Poolwasser sollte in 8 Stunden insgesamt zwei Mal umgewälzt werden. Berechnet wird das mit folgender Formel:
(Wasserinhalt in m³) x 2 / 8 = empfohlene Umwälzleistung
Rechenbeispiel bei einem Pool mit 10 m³ Wasserinhalt: 10 x 2 / 8 = 2,5 m³/h
Wurde die Förderleistung der Pumpe nicht richtig berechnet, äußert sich das unter anderem in:
- Einer verschmutzten Oberfläche.
- Einer fehlenden Strömung auf der Wasseroberfläche.
- Einem Hang zur Algenbildung.
- Einem schlecht funktionierenden Bodensauger.
- Einem Problem der Poolpumpe, den Höhenunterschied zum Aufstellungsort zu überwinden.
- Einem sehr langsamen Rückspülen.
Förderleistung und Aufstellungsort: Das musst du bei der Poolpumpe beachten
Selbst wenn Du die Förderleistung Deiner Poolpumpe richtig berechnet hast, hilft es dir nichts, wenn du diese weit entfernt vom Schwimmbecken aufstellst. Denn die Entfernung beeinflusst die Förderleistung der Pumpe. Das ist spätestens dann der Fall, wenn der Aufstellungsort der Pumpe 5 Meter oder mehr vom Pool entfernt ist. Um bei diesen Entfernungen die passende Förderleistung zu erhalten, solltest Du für jeden weiteren Meter zusätzliche 3 m³ mehr Leistung einrechnen. Ebenfalls erforderlich wird das, wenn der Aufstellungsort der Pumpe höher liegt als der Pool. Beträgt die Entfernung zwischen dem Pool und der Schwimmbadpumpe aber mehr als 10 Meter, solltest Du dir einen anderen Platz für die Poolpumpe suchen. Ist das nicht möglich, kommen unweigerlich höhere Kosten auf dich zu. Denn wird die Poolpumpe 10 Meter vom Pool entfernt aufgestellt, benötigst Du eine 63er Verrohrung.
Wichtig ist übrigens bei Sandfilterpumpen, dass die Pumpenleistung zur Größe des Filterkessels passt. Ist die Leistung zu stark, wird das Wasser sehr schnell umgewälzt, aber nicht mehr richtig gereinigt.
Die Poolpumpe anschließen – Schritt für Schritt
Nachdem Du eine Poolpumpe in der passenden Größe gekauft hast und den Aufstellungsort gewählt hast, muss das Gerät entsprechend angeschlossen werden. Dieser Schritt erfolgt immer vor dem Befüllen des Pools. Je nach Hersteller und Modell kann die Herangehensweise aber etwas unterschiedlich sein. Hier hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung.
Poolpumpe anschließen
- Schritt 1
Den Skimmer mit der Poolpumpe verbinden. Neben dem Schwimmschlauch wird hierzu eine Rohrschelle benötigt. Diese schiebst Du über den Schlauch.
- Schritt 2
Nun wird der Schwimmschlauch über den Stutzen des Skimmers gezogen und mit der Rohrschelle fixiert.
- Schritt 3
Jetzt ziehst Du den Schwimmschlauch bis zur Poolpumpe und stülpst ihn an der Saugseite über den Anschluss. Alles wieder mit einer Schlauchschelle verbinden und festziehen.
- Schritt 4
Nun verbindest Du am oberen Ausgang der Pumpe einen Schlauch mit dem Eingang des Mehrwege-Ventils. In der Regel ist dieser mit „Pumpe“ oder „pump“ beschriftet.
- Schritt 5
Da das Wasser nach der Reinigung wieder in den Pool muss, wird am Ausgang des Mehrwege-Ventils ebenfalls ein Schlauch angebracht. Gekennzeichnet ist dieser Anschluss mit „Pool“ oder „return“. Der Schlauch endet in der Einlaufdüse des Pools, wo er mit einer weiteren Rohrschelle fixiert wird.
- Schritt 6
Pool befüllen und Pumpe an Stromnetz anschließen.
Warum Du die Poolpumpen nicht an ein einfaches Verlängerungskabel anschließen kannst
Wasser und Strom verträgt sich nicht. Das sollte sich inzwischen zu jedem herumgesprochen haben. Doch was hat das mit einem Verlängerungskabel zu tun, an das Du die Poolpumpe anschließen möchtest? Ganz einfach: Herkömmliche Verlängerungskabel sind nicht vor Spritzwasser und Regen geschützt. Mit anderen Worten: Wird die Feuchtigkeit in den Leitungen zu hoch, löst irgendwann der FI aus. Aber Vorsicht: Auch Kabel mit dem Hinweis „vor Spritzwasser geschützt“ sind keine Garantie. Denn Stark- und Dauerregen halten auch diese nicht stand. Zudem fehlt dem Verlängerungskabel in der Regel die zwingend erforderliche Erdung. Diese wird aber benötigt, damit das Kabel und die Steckdose sich nicht zu stark erhitzen und womöglich einen Kurzschluss auslösen.
Wie lang muss die Poolpumpe laufen?
Wie lang die Poolpumpe laufen muss, hängt von der Größe des Pools und von der Kapazität der Pumpe ab. Empfohlen wird in der Regel eine Laufzeit von mindestens 3 Stunden täglich. Gerade Poolpumpen mit Sandfilteranlage müssen aber nicht immer laufen.
Grundsätzlich läuft eine Poolpumpe am besten während der wärmsten Zeit des Tages. Und warum? Algen lieben Wärme und natürlich auch warmes, stehendes Wasser. Demnach bilden sie sich am ehesten in den Sommermonaten, wenn das Wasser im Schwimmbecken am wärmsten ist – und wenn es steht. Daher sollte die Poolpumpe vor allem während des frühen Nachmittags laufen. Eine gute Zeit wäre zwischen 14.00 und 17.00 Uhr.
So kannst Du die optimale Laufzeit Deiner Poolpumpe berechnen
Möchtest Du genau wissen, wie lang die Poolpumpe laufen soll, kannst Du die exakte Laufzeit für Deinen Pool berechnen. Für ein rechteckiges Schwimmbassin gilt folgende Formel:
- Wassertiefe in Meter x Länge des Pools x Poolbreite
Bei einem runden Swimmingpool misst Du den mittleren Bodendurchmesser aus und rechnest wie folgt:
- Wassertiefe in Meter x Bodendurchmesser des Pools x Bodendurchmesser des Pools x 0,79
So kommst Du bei einem Bodendurchmesser von 3,60 Meter und einer Wassertiefe von 0,9 Meter auf einen Wasserinhalt von rund 9,2 m³.
Anschließend teilst Du den doppelten Wasserinhalt durch den Pumpendurchsatz Deiner Pumpe. Schon weißt Du, wie lange die Poolpumpe laufen sollte.
Schafft die Filteranlage beispielsweise 3,5 m³ pro Stunde und liegt der Wasserinhalt Deines Pools bei 9,2 m³, muss Deine Schwimmbadpumpe täglich 5,25 Stunden laufen. Nur so ist Dir ein sauberes Wasser garantiert.
Wie Poolpumpen entlüften?
Auch bei korrekt angeschlossenen Poolpumpen kann immer mal wieder Luft ins System gelangen. Das ist meist dann der Fall, wenn der Wasserstand zu niedrig ist. Aber auch bei beschädigten Skimmerkörben ist das möglich. Daher solltest Du die Schwimmbadpumpe regelmäßig auf Luftblasen hin kontrollieren. Sobald du welche entdeckst, wird es Zeit, die Poolpumpe zu entlüften.
- Schritt 1: Schließe alle Hähne, während die Pumpe noch läuft.
- Schritt 2: Schalte die Pumpe aus.
- Schritt 3: Schließe das 6-Wege-Ventil („Closed“).
- Schritt 4: Öffne den Entlüftungsmechanismus und lass die Luft entweichen.
- Schritt 5: Fülle die Pumpe mit Wasser, wenn diese nicht von selbst vollläuft.
- Schritt 6: Stelle das 6-Wege-Ventil auf Zirkulation und starte die Pumpe. Wenn die Poolpumpe noch nicht läuft, wiederhole die obigen Schritte, bis alle Luft verschwunden ist.
- Schritt 7: Schalte die Pumpe wieder aus und stelle das 6-Wege-Ventil auf „Filtern“.
- Starte die Poolpumpe und lasse sie mehrere Stunden laufen.
Warum muss man Poolpumpen rückspülen und wann?
Der Grund, warum man eine Poolpumpe rückspülen muss, ist einfach: zum Entfernen von Verschmutzungen aus dem Filter. Tust Du das nicht, ist der Filter irgendwann so voll Schmutz, dass die Filterleistung nicht mehr gewährleistet ist. Dagegen hilft das Rückspülen. Ob eine Rückspülung nötig ist, sagt Dir das Drucklevel im Filter. Dieses steigt mit zunehmender Verschmutzung an. Eine Rückspülung wird dann notwendig, wenn der Druckwert 10 Psi (1 Bar) über dem Wert nach der letzten Rückspülung liegt. Weitere Indikatoren sind:
- Der Druckwert zwischen den Messungen des Eingangs- und Ausgangsmanometers liegt bei 15 bis 20 Psi. Eine normale Druckfilterdifferenz beträgt 5 Psi.
- Poolwasser ist trüb oder milchig.
Übrigens: Trotz einer regelmäßigen Rückspülung muss hin und wieder der Filtersand erneuert werden.
Poolpumpen – klein, aber nützlich
Für einen sauberen Pool sind Poolpumpen unerlässlich. Wichtig vor dem Kauf ist die Berechnung der richtigen Größe. Nur so wird das Wasser ordentlich umgewälzt und gereinigt. Achte zudem darauf, dass die Pumpe nicht zu weit entfernt vom Pool steht. Mit zunehmender Entfernung sinkt die Leistung der Pumpe. Durch regelmäßiges Rückspülen erhöhst Du nicht nur die Lebensdauer der Pumpe, sondern auch Deinen ungetrübten Badespaß.