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Die Grundwassertiefe im Garten feststellen – wie funktioniert das?

Die Grundwassertiefe im Garten sinkt von Jahr zu Jahr. Denn die Sommer werden immer heißer und trockener. Wochenlang kein Regen. Doch umso mehr Wasser brauchen die Gartenpflanzen. Als Hobbygärtner kennst Du das Problem: Die Regenwassertonne ist leer, Leitungswasser ist zu teuer oder es fehlt ein Wasseranschluss für den Garten. Bleibt nur die Möglichkeit, das Grundwasser anzuzapfen. Um zu wissen, welcher Aufwand dafür notwendig wird, welchen Pumpentyp Du brauchst und was es Dich kosten wird, musst Du zuvor die Grundwassertiefe im Garten kennen.

 

Wo bekomme ich Auskunft über die Grundwassertiefe im Garten?

Wohnst Du auf dem Land, dann hast Du vielleicht Gartennachbarn, die noch einen Brunnen mit einer Handschwengelpumpe haben. Sie wissen meist genau, in welcher Tiefe der Grundwasserspiegel aktuell liegt. Denn die Grundwassertiefe im Garten ist in den letzten Jahren wegen zurückgehenden Niederschlägen vielerorts um 1 bis 2 Meter gesunken. Viele dieser Dorfbrunnen sind deswegen stillgelegt. Denn der Aufwand, den Brunnenschacht tiefer zu bohren und auszubauen, ist größer als stattdessen eine elektrische Gartenpumpe zu betreiben.

Auskunft über die Grundwassertiefe im Garten kann Dir das Geologische Landesamt oder die zuständige Untere Wasserbehörde beim Landratsamt geben. Dort erfährst Du auch, ob die Qualität des Grundwassers für die Gartenbewässerung reicht oder bestimmte Wasserinhaltsstoffe das Grundwasser unbrauchbar machen. Bei dieser Gelegenheit solltest Du auch anfragen, ob die private Grundwasserentnahme überhaupt erlaubt ist. Liegt Dein Garten beispielsweise in einem Wasserschutzgebiet, wird Dir das garantiert verweigert. Diese Behörden haben hydrogeologische Karten, die laufend aktualisiert werden und aus denen die durchschnittliche Grundwassertiefe in einem Gebiet entnommen werden kann. 

 

Grundwassertiefe im Garten bestimmen

Wann musst Du die Tiefe des Grundwasserspiegels selbst messen?

Liegt Dein Garten in einem weitläufig ebenen Gelände, dann kannst Du davon ausgehen, dass die Angaben der Behörde auch der Grundwassertiefe im Garten entsprechen. Nicht jedoch in einem hügeligen oder bergigen Gelände. Liegt Dein Garten in einer Senke, dann beträgt die Grundwassertiefe im Garten oft nur 1 bis 2 m. Doch nur 100 m weiter oben auf einem Hügel kann die Grundwassertiefe im Garten bereits 5 m und mehr betragen. Dann musst Du die aktuelle Grundwassertiefe im Garten selbst bestimmen. Du kannst zwar auch einen Hydrogeologen mit der Aufschlussbohrung beauftragen, aber das kann teurer werden, als Dich das gesamte Equipment für Pumpe und alle Schlauchleitungen kosten wird. Allerdings erfährst Du im Rahmen einer Aufschlussbohrung auch, welche Stoffe im Grundwasser mitgeführt werden und ob die Wasserqualität für die Gartenbewässerung ausreicht.

 

Wie kannst Du die Grundwassertiefe selbst messen?

Liegt Dein Garten in einer Bodensenke, in der sich das von den umliegenden Hügeln abfließende Oberflächen- und Grundwasser sammelt, dann kannst Du davon ausgehen, dass die Grundwassertiefe im Garten gering ist. Dann kannst Du Dir einen Handbohrer oder einen elektrisch betriebenen Erdbohrer mit passendem Bohrgestänge leihen und selbst versuchen, die Grundwassertiefe im Garten selbst zu ermitteln.  Dabei dringst Du stufenweise mit dem Bohrer ins Erdreich vor: Zunächst bohrst du ein Erdloch bis in 1 m Tiefe, nimmst den Bohrer wieder heraus und wartest ab. Liegt die Grundwassertiefe im Garten bereits in solch einer geringen Tiefe, dann füllt sich das Erdloch durch das Grundwassergefälle der umliegenden Hügel wie bei einem artesischen Brunnen schnell mit Wasser. Wenn nicht, gehe mit dem Bohren bis auf 1,5 m Tiefe herunter und beobachte, ob sich das Bohrloch mit Wasser füllt. So dringst Du schrittweise bis auf etwa 3 m Tiefe vor.  Beträgt die Grundwassertiefe im Garten vermutlich 4 m oder mehr, dann musst Du wahrscheinlich doch einen professionellen Brunnenbauer damit beauftragen.

 

Warum ist es so wichtig, die Tiefe des Grundwassers zu ermitteln?

Die Grundwassertiefe im Garten entscheidet, welcher Pumpentyp für die Wasserentnahme eingesetzt wird, ob ein Brunnenschacht angelegt werden muss und welche Gesamtkosten auf Dich zukommen werden.

Liegt die Grundwassertiefe im Garten bei 1 bis 2 m, dann reicht bereits eine Handschwengelpumpe. Solche von Hand betriebenen Pumpen bekommst Du bereits zu einem Preis unter 50 €. Hinzu kommen die Kosten für die Rohrleitung und die Brunnenmauer. Ab 2 m Tiefe musst Du eine elektrisch betriebene Gartenpumpe einsetzen, die nach dem Saugprinzip arbeitet. Ab einer Grundwassertiefe im Garten von 7 m und mehr reicht die Leistung dafür nicht mehr aus. Stattdessen kommt eine Tiefbrunnenpumpe zum Einsatz, die nach dem Druckprinzip arbeitet: Erst wird ein Brunnenschacht angelegt. Dann wird die Brunnenpumpe in geringem Abstand zum Grundwasserspiegel installiert.  Eine Tiefbrunnenpumpe kostet mehre Hundert Euro, hinzu kommen die Baukosten für den Brunnenschacht.

 

Die Grundwassertiefe bestimmt die Pumpe

Besonders in den Hochsommermonaten fehlen die Niederschläge, um den Garten ausreichend zu bewässern. Deshalb werden die Grundwasserreserven umso wichtiger. Um das Grundwasser anzapfen und nutzen zu können, kommen je nach Tiefe des Grundwasserspiegels Handschwengel-, elektrische Saug- oder Druckpumpen zum Einsatz. Deshalb ist es wichtig, die Grundwassertiefe im Garten festzustellen.


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