Regenwasserzisterne – wie oft reinigen?
Damit eine Zisterne reibungslos funktioniert, muss sie in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Aber wie oft solltest Du Deine Regenwasserzisterne reinigen? In diesem Artikel erfährst Du, worauf Du achten musst, welche Unterschiede es bei der Reinigung von Beton- und Kunststoffzisternen gibt und wie Du die Zisterne effektiv sauber hältst.
Regenwasserzisterne: Wie oft solltest Du sie reinigen?
Inhaltsverzeichnis
Wie oft Du Deine Regenwasserzisterne reinigen solltest, hängt von mehreren Faktoren ab. Darunter der Standort, die Menge an Schmutz, die in die Zisterne gelangt, sowie das Material der Zisterne.
Üblicherweise sollte eine Regenwasserzisterne alle 5 bis 10 Jahre gereinigt werden. Wenn jedoch viel Laub oder Schmutz über die Regenrinne in den Auffangbehälter gelangt, kann ein kürzeres Reinigungsintervall sinnvoll sein – zum Beispiel alle 2 bis 3 Jahre. Das hängt ab vom:
Einfluss auf das Reinigungsintervall
- Bei häufigem Regen und geringer Verdunstung kann sich weniger Schmutz ansammeln.
- Standort: Ist die Zisterne in der Nähe von Bäumen aufgestellt, kann gerade im Herbst vermehrt Laub ins Innere gelangen. Speziell bei älteren Modellen, die noch keinen vollständig geschlossenen Betondeckel habe.
- Wenn Deine Zisterne mit einem guten Filtersystem ausgestattet ist, reduziert sich das Reinigungsintervall. Ohne Filterung musst Du sie häufiger säubern.
- Bei intensiver Nutzung (z. B. für Bewässerung) können Ablagerungen schneller entstehen.
Was verunreinigt eine Zisterne und beeinflusst das Reinigungsintervall?
- Blätter und Pflanzenreste
- Blütenstaub
- Vogelkot
- Feinpartikel aus dem Regenwasser, die durch den Filter gelangen, lagern sich am Boden ab und bilden eine Schlammschicht.
- Bei Sonneneinstrahlung können Algen wachsen (nur bei oberirdischen Zisternen).
Auch neigen Betonzisternen aufgrund ihrer rauen Oberfläche stärker zur Verschmutzung als Kunststoffzisternen.
Reinigung von Beton- und Kunststoffzisternen: Unterschiede
Betonzisternen haben eine raue Oberfläche, an der sich Schmutz und Sedimente leichter ablagern. Durch die Algenbildung und Sedimente kann die Wasserqualität stark beeinträchtigt werden. Umso aufwendiger ist die Reinigung – ebenso wie das „wie oft“ reinigen.
Dank der glatten Innenwände setzen sich bei Kunststoffzisternen weniger Sediment und Schmutz fest. Dies macht die Reinigung einer Kunststoffzisterne einfacher und weniger zeitaufwendig. Wie oft Du die Regenwasserzisterne im Endeffekt aber reinigen musst, hängt wieder von der Menge der eingetragenen Verschmutzungen ab.
Tipp: Die Sedimente aus der Zisterne kannst Du gut als Gartendünger verwenden. Genauso gut kann der Schlamm aber auch über die Biotonne entsorgt werden.
Regenwasserzisterne: Wie oft reinigen bei Anzeichen einer Verschmutzung?
Wie oft musst Du eine Regenwasserzisterne reinigen, wenn sie schmutzig ist? Ab wann gilt Deine Zisterne eigentlich als „schmutzig“?
Öffnest Du den Deckel Deiner Zisterne und siehst einen grünen Belag an der Innenwand, Teile dieses Films schwimmen auf der Wasseroberfläche und am Boden ist eine kleine Schlammschicht zu erkennen: Dann ist die Zisterne schmutzig. Aber halt: Das Wasser ist glasklar! Tatsächlich ist Deine Zisterne nur dann „schmutzig“ und muss gereinigt werden, wenn das Wasser stinkt. In allen anderen Fällen würdest Du die Wasserqualität beeinträchtigen. Warum?
Der grüne Film, den Du für Schmutz hältst, ist in Wahrheit ein Biofilm aus Mikroorganismen. Diese reinigen das Regenwasser und geben der Regenwasserzisterne eine Selbstreinigungskraft.
Nur wenn das Wasser wirklich stinkt oder Du nur noch Schlamm pumpst, muss die Zisterne gesäubert werden.
Schritte zur Reinigung einer Regenwasserzisterne
Egal, wie oft Du die Regenwasserzisterne reinigen musst – dies erfolgt immer in mehreren Schritten:
- Wasser ablassen: Zunächst musst Du das Wasser in der Zisterne ablassen, bis nur noch eine kleine Restmenge von etwa 30 cm übrig bleibt. Dazu kannst Du eine Schmutzwasserpumpe oder eine Tauchpumpe verwenden.
- Schlamm und Sedimente entfernen: Am Boden der Zisterne setzt sich im Laufe der Zeit Schlamm ab. Diesen Schlamm kannst Du mit Schaufeln und Eimern entfernen. Der Schlamm kann entweder im Garten als Dünger verwendet oder ordnungsgemäß entsorgt werden.
- Wände und Boden reinigen: Verwende einen Hochdruckreiniger, um die Wände und den Boden der Zisterne gründlich zu säubern.
- Trocknen lassen: Nach der Reinigung solltest Du die Zisterne mindestens zwei Tage offen stehen lassen, damit sie vollständig trocknen kann. Dies verhindert, dass sich wieder Feuchtigkeit ansammelt und Schmutz schneller anhaftet.
Welche Hilfsmittel brauchst Du?
Für eine gründliche Reinigung brauchst Du:
- Gummistiefel
- Stirnlampe oder Strahler für ausreichende Beleuchtung
- Schmutzwasserpumpe
- Leiter
- Sichere Abseil- oder Abstiegsvorrichtung
- Schaufel
- Eimer
- Hochdruck- oder Dampfreiniger
- Blindstopfen für Kanalrohr
Welche Schmutzwasserpumpe ist geeignet?
Schmutzwasserpumpen können, wie der Name schon sagt, dreckiges Wasser abpumpen. Je nach Modell können sie unterschiedliche Korngrößen bewältigen, ohne zu verstopfen. Da in einer modernen Zisterne die Partikelgröße durch die diversen Vorfilter aber eher gering ist, reicht in der Regel ein Modell mit einer Korngröße von 25 bis 30 mm aus.
Doch viel wichtiger als die Korngröße ist die Förderhöhe. Für die Zisternenreinigung muss Deine Schmutzwasserpumpe die Höhe vom Boden bis zum Druckschlauchausgang überwinden.
Und in Sachen Fördermenge gilt: Wenn Wasser in die Höhe gepumpt wird, sinkt die geförderte Menge mit zunehmender Höhe. Auch bei längeren Druckschläuchen addieren sich Reibungsverluste. Plane bei der Fördermenge also etwas Puffer ein.
Die maximale Fördermenge liegt in der Regel bei 5.000 bis 20.000 Litern pro Stunde, während die Förderhöhe je nach Modell oft zwischen 5 und 10 Metern liegt. Bei einer maximalen Förderhöhe von 23 Metern beispielsweise geht die Fördermenge gegen null, während sie bei geringeren Höhen höher ist, wie etwa 42 m³/h bei 12 Metern.
Professionelle Zisternenreinigung
Falls Du die Zisterne nicht selbst reinigen möchtest, kannst Du einen professionellen Dienstleister beauftragen. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 200 und 300 Euro, können aber je nach Ausstattung und Aufwand bis zu 500 Euro steigen.
Um eine professionelle Reinigung kommst Du auch nicht herum, wenn Du eine alte Betonzisterne im Garten hast, deren Deckel Du nicht einmal mehr anheben kannst.
Regenwasserzisterne: Wie oft reinigen, wenn Du mit Chemikalien nachhilfst?
Von Chemikalien zur Verlängerung der Reinigungsintervalle raten wir Dir grundsätzlich ab. So regelt in Deutschland das Wasserhaushaltsgesetz den Einsatz von Chemikalien in der Regenwassernutzung. Bestimmte Chemikalien, wie z. B. Pestizide und Biozide, sind verboten, da sie die Wasserqualität beeinträchtigen und potenziell gesundheitsschädlich sind.
Diese Stoffe können toxische Rückstände im Wasser hinterlassen, die sowohl Mensch als auch Umwelt schädigen. Darüber hinaus können sie das natürliche biologische Gleichgewicht in der Zisterne stören und schädliche Mikroorganismen fördern. Das Ergebnis: Durch die Chemikalien kann es passieren, dass Du die Zisterne häufiger reinigen musst – nämlich alle 1 bis 3 Jahre. Abhängig von der Art der verwendeten Chemikalien. Dann doch lieber alle 5 bis 10 Jahre einmal die Mühe auf Dich nehmen und den Tank säubern, oder?