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Brunnenpumpe ohne Druckschalter betreiben – das solltest Du wissen

Für viele Brunnenpumpen ohne Druckschalter kann zusätzlich einer gekauft werden. Oder Du achtest bereits beim Kauf darauf, eine Wasserpumpe inklusive Druckschalter zu erwerben. Ob sich solch eine Investition für Dich lohnt, ob ein Druckschalter sinnvoll ist und was das eigentlich ist, wollen wir Dir nun erklären.

 

Was ist ein Druckschalter?

Hinter einem Druckschalter verbirgt sich im Wesentlichen ein mechanisch oder elektronisch funktionierender Schalter. Durch Druckveränderungen von flüssigen oder gasförmigen Stoffen wird das System ausgelöst. Sie werden vor allem für das Schalten von den verschiedensten Pumpen, Ventilen oder Verdichtern verwendet. Besonders dann, wenn ein Betrieb der Pumpen, zum Beispiel der Brunnenpumpen, ohne Druckschalter nicht zu empfehlen ist. Damit soll verhindert werden, dass der Druck oder Füllstand in einem Druckspeicher oder Wassertank einen definierten Wert nicht über- oder unterschreitet. Ein Druckschalter ist immer an der Auslassöffnung, der Druckseite der Pumpe montiert. Nicht selten findest Du auch den Begriff Druckwächter. Dies ist nur eine andere Bezeichnung für einen Druckschalter. Der Druckschalter ist also nur ein kleiner Schalter, der, je nach gemessenem Wasserdruck eine Pumpe ein- oder ausschaltet. Dafür wird durch ihn die Stromverbindung zur Pumpe unterbrochen. Im Handel sind drei unterschiedliche Druckschalterarten erhältlich:

  • Elektronische Druckschalter mit Wasserdurchlauf
  • Mechanische Druckschalter
  • Elektronische Druckschalter ohne Wasserdurchlauf

 

Brunnenpumpe ohne Druckschalter

Nachteile einer Brunnenpumpe ohne Druckschalter

Brunnenpumpen ohne Druckschalter haben eine große Schwachstelle: den Trockenlauf.

Wird der Wasserfluss unterbrochen, geschehen im Wesentlichen drei Dinge:

  • Die Kühlung der Pumpe fällt aus.
  • Der Wasserwiderstand fehlt und der Motor lässt das Flügelrad ungebremst rotieren.

Wenn das geschieht, steigt mit einem Schlag die Drehzahl der Pumpe an. Hinzu kommt, dass die abgestrahlte Wärme nicht mehr abgeführt wird, und der Motor heiß läuft, Dichtungen können verschmoren, die Antriebswelle erleidet einen Schaden. Damit die Gartenpumpe nicht durch solcherlei Dinge einen Defekt erleidet, gibt es mittlerweile nur noch wenige Brunnenpumpen ohne Druckschalter zu kaufen. Daher ist zu empfehlen, solltest Du eine Gartenpumpe ohne Druckschalter betreiben, einen nachzurüsten. Aus diesem Grund werden wir nun die Funktionsweise der Schalter und deren Kosten betrachten.

 

Funktionsweise elektronischer Druckschalter mit Wasserdurchlauf

Diese Druckschalter zeichnen sich dadurch aus, dass das angesaugte Wasser des Pumpenausgangs (Druckseite) den Druckschalter durchströmt. Für die Funktion musst Du diese Schalter an den Stromkreislauf anschließen und auch mit der Pumpe verbinden. Elektronische Druckschalter haben entweder einen fest eingestellten Einschaltpunkt und einen variabel einstellbaren Einschaltdruck. Hierfür kannst Du zwischen 1,5 bis 3,5 bar wählen. Fällt der Druck unter Deinen ausgewählten Wert, startet der Schalter die Brunnenpumpe. Jedoch kannst Du bei dieser Variante keinen fixen Ausschaltpunkt einstellen. Elektrische Druckschalter mit Wasserdurchlauf schalten erst mit Erreichen des Pumpenmaximaldrucks Deine Pumpe ab. Dies hat zur Folge, dass die Pumpe ein paar Sekunden lang mit ihrem Maximaldruck gegen ein verschlossenes Leitungsnetz andrückt. Bei handelsüblichen, selbstsaugenden Pumpen ist dies in der Regel unproblematisch. Bei Pumpen mit hohem Maximaldruck wiederum, können der elektronische Druckschalter und das Leitungssystem eventuell schnell überlastet werden. Mittlerweile haben die Hersteller dagegen aber meistens nachgesteuert und haben diese Druckschaltervariante für bis zu 10 bar Druck ausgelegt.

 

Elektronische Druckschalter mit Wasserdurchlauf und Zusatzfunktionen

Wegen der Abschaltfunktion bei fehlendem Wasserfluss sind diese Druckschalter immer mit einem integrierten Trockenlaufschutz ausgestattet. Mittlerweile werden neben den Standardmodellen zum Nachrüsten einer Brunnenpumpe ohne Druckschalter auch hochpreisige Modelle angeboten. Den höheren Preis rechtfertigen die Hersteller mit Zusatzfunktionen:

  • Es kann ein Ausschaltdruck bestimmt werden.
  • Du kannst bestimmen, ob der Schalter die Pumpe wegen des Überschreitens des Wasserdrucks oder wegen des Fehlens des Wasserdurchlaufs ausschaltet.
  • Die Brunnenpumpen lassen sich nicht mehr nur ein- und ausschalten. Auch die Pumpendrehzahl kann ganz dem Wasserbedarf angepasst werden. Dies ist natürlich nur möglich, wenn Deine verbaute Pumpe das auch kann.

Da sich die Hersteller diese Funktionen aber oft um mehr als das doppelte Kosten lassen, solltest Du dir wirklich überlegen, ob Du die Brunnenpumpe ohne Druckschalter damit nachrüsten willst. Ein Schalter ohne Zusatzfunktionen liegt zurzeit zwischen 40 und 70 Euro.

 

Welcher elektronische Druckschalter mit Wasserdurchlauf für welche Pumpe?

Da sich mit den Druckschaltern viel Geld verdienen lässt, sind die Hersteller inzwischen dazu übergegangen für alle Brunnenpumpen extra Druckschaltertypen zu entwickeln. Kein Wunder also, dass folgende Fragen aufkommen:

  • Muss der Druckschalter vom gleichen Hersteller sein, wie die Pumpe?
  • Passt nicht jeder Schalter zu jeder Brunnenpumpe ohne Druckschalter?

Die letzte der beiden Fragen ist die richtige. Denn der Schalter sorgt lediglich für die Unterbrechung der Stromzufuhr. Einzig und allein der Gewindeanschluss sollte passen. Die gängigen elektronischen Druckschalter mit Wasserdurchlauf weisen eine Gewindegröße von 1 Zoll (1“) auf.

 

Funktionsweise eines mechanischen Druckschalters

Möchtest Du deine bestehende Brunnenpumpe ohne Druckschalter lieber mit einem mechanischen Schalter nachrüsten, solltest Du Folgendes wissen. Mechanische Druckschalter haben den Vorteil, dass Du bei diesen sowohl den Einschalt- als auch Ausschaltdruck festlegen kannst. Prinzipiell wandelt der mechanische Druckschalter den Flüssigkeitsdruck in mechanische Bewegung um. Diese betätigt dann den Schaltkontakt im Gerät. Dafür stehen Dir zwei Federmechanismen zur Verfügung. Ein Großer für den Einschaltdruck und ein Kleiner für den Ausschaltdruck. Zudem ist bei diesen Schaltern eine Membran verbaut, die auf den Druck des Wassers reagiert. Sie dehnt sich aus oder zieht sich wieder zusammen. Je nachdem wie stark die Ausdehnung auf die zwei Federn einwirkt, sorgt der Schalter für das An- oder Abschalten der Brunnenpumpe.

 

Was unterscheidet mechanische Druckschalter von Elektronischen?

Der wohl größte Unterschied ist: Mechanische Druckschalter werden nicht von Wasser durchströmt. Diese Varianten montierst Du nachträglich mithilfe eines T-Stücks an die Druckleitung Deiner Brunnenpumpe ohne Druckschalter. Dadurch ist der Schalter in der Lage, auf den schwankenden Druck in der Leitung zu reagieren. Die meisten Schalter dieser Art haben ein Anschlussgewinde von gerade einmal ¼ Zoll (¼“). Damit der Schalter den exakten Druck in der Leitung erkennen kann, solltest Du zusätzlich ein Barometer installieren. Der mechanische Druckschalter benötigt keinen Stromanschluss. Jedoch musst Du eine Stromleitung durch ihn hindurchführen. Denn nur so kann das Gerät die Pumpe an- und ausmachen. Mechanische Druckschalter werden oftmals in Kombination mit Druckkesseln verkauft. Hier misst er den Druck im Kessel und schaltet die integrierte Pumpe an oder ab. In der Regel sind mechanische Druckschalter mit etwa 20 Euro deutlich günstiger als elektronische.

 

Elektronischer Druckschalter ohne Wasserdurchlauf

Diese Variante ist ähnlich der mechanischen Form. Auch diese werden über ein T-Stück an die Druckleitung der Brunnenpumpe ohne Druckschalter nachgerüstet. Durch einen Druckfühler ist dieser Schalter in der Lage, den jeweilig anstehenden Druck in der Leitung zu messen. Das Anschlussgewinde beträgt auch hier ¼ Zoll (¼“). Im Unterschied zur mechanischen Variante verfügt dieser Typ aber über ein elektronisches Display. Darüber kannst Du ihn auch bedienen. Zusatzfunktionen wie ein Trockenlaufschutz sind bereits integriert. Preislich liegen diese Varianten zwischen 50 und 60 Euro.

 

Brunnenpumpe ohne Druckschalter betreiben, ist nicht sinnvoll

Das Betreiben der Brunnenpumpe ist ohne Druckschalter nicht sinnvoll. Es wäre schade, wenn die Anschaffung innerhalb kürzester Zeit einen Defekt erleidet, nur weil auf einen Druckschalter verzichtet wurde. Natürlich sind Brunnenpumpen mit Druckschalter im Einkauf teurer als die ohne Druckschalter. Jedoch amortisiert sich der höhere Preis von selbst durch die jahrelange Laufzeit der Pumpe wieder.


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