Tiefbrunnenpumpe an Druckkessel anschließen ► daher ist es sinnvoll
Beim Einbau einer Tiefbrunnenpumpe kann es sein, dass Du gefragt wirst, ob Du diese an einen Druckkessel anschließen möchtest. Oder baust Du die Pumpe selbst ein und weißt nicht genau, wie es funktioniert?
Wofür ist ein Druckkessel sinnvoll
Inhaltsverzeichnis
In der Regel kennst Du einen Druckkessel aus Deiner Heizungsanlage. Dieser, in der Fachsprache eigentlich als Ausdehnungsgefäß bekannte Kessel, ist das ballonartige rote, weiße oder blaue Gefäß, was bei Deiner Heizung an der Wand befestigt ist. Manchmal, bei einer Literzahl über 100, stehen sie auch auf dem Boden. Der Anschluss der Tiefbrunnenpumpe an den Druckkessel ist immer dann sinnvoll, wenn Du diese nicht immer manuell an- und ausmachen willst oder immer wieder geringe Mengen Wasser entnimmst. Beispielsweise gießt Du mit dem Gartenschlauch die Blumenbeete und zwischen jedem Beet drehst Du den Schlauch ab, um ihn beim nächsten Beet wieder zu öffnen. Die Tiefbrunnenpumpe geht in diesem Fall immer wieder an und aus. Daher ist der Anschluss der Tiefbrunnenpumpe an einen Druckkessel sinnvoll, da:
- Er die Schalthäufigkeit reduziert.
- Der Druckkessel zur Zwischenspeicherung dient.
- Er Druckabfall und Druckstöße ausgleicht.
Wie funktioniert ein Druckkessel?
Druckkessel sind mit einer Gummimembran zweigeteilte Gefäße, die mit Stickstoff befüllt sind. Beim Kauf weisen alle einen bestimmten Fülldruck auf. Dieser kann über ein Ventil zusätzlich eingestellt werden. Im Allgemeinen werden Druckkessel zum Ausgleich von Druckschwankungen im Heizsystem eingesetzt. Bei Tiefbrunnenpumpen funktionieren sie wie folgt:
- Das angeschlossene Ausdehnungsgefäß hat eine mit Stickstoff gefüllte Kammer, die durch die Membran von einer anderen, leeren Kammer getrennt ist.
- Die Pumpe startet aufgrund einer Wasserentnahme.
- Das Wasser wird durch die Tiefbrunnenpumpe zum angeschlossenen Druckkessel befördert und beginnt ihn zu füllen.
- Die Gaskammer wird kleiner, die leere Kammer füllt sich mit Wasser und vergrößert sich.
- Der Druck im Kessel steigt an, bis der definierte Ausschaltdruck der Pumpe erreicht ist.
- Wird ein neuer Verbraucher aktiviert, wird das Wasser aus dem Druckkessel entnommen. Erst wenn der Druck auf den definierten Einschaltdruck sinkt, startet die Pumpe wieder.
Worauf Du beim Kauf achten solltest
Achte beim Kauf auf den passenden Gasdruck, um die Tiefbrunnenpumpe an einen Druckkessel anzuschließen. Kaufe nur Gefäße, bei denen du den Vordruck anpassen kannst. Um ihn richtig einzustellen, musst Du
- wissen, welcher Einschaltdruck an Deinem Druckschalter eingestellt ist;
- multipliziere den Wert mit 0,9 zur Ermittlung des Vordrucks;
- der Vordruck kann maximal 0,1 bar unter dem Einschaltdruck des Druckschalters liegen;
Wähle zudem lieber einen größer dimensionierten Druckkessel, um die Tiefbrunnenpumpe anzuschließen. Achte zudem auf die zulässigen Starts und Stopps Deiner Pumpe. Dies findest du im Datenblatt des Herstellers. Darf eine Pumpe 100-mal pro Stunde starten, müssen zwischen jedem Start 36 Sekunden liegen. Der Druckkessel muss also bei 3000 Liter benötigtem Wasser pro Stunde für 36 Sekunden Wasser behalten. Das sind 30 Liter Wasser. Bei einem voreingestellten Gasdruck von 2.0 bar und einem Abschaltdruck von 3.2 bar bedeutet dies einen Wasseranteil von 37,5 % im Gefäß. Das entspricht einem Druckkessel mit 80 Litern Fassungsvermögen.
Ist ein Druckschalter notwendig?
Um die Vorteile eines angeschlossenen Druckkessels an der Tiefbrunnenpumpe richtig zu nutzen, sollte deine Pumpe über einen elektrischen Druckschalter verfügen. Denn nur darüber kannst Du den Einschalt- beziehungsweise Abschaltdruck steuern. Setze den Einschaltdruck möglichst niedrig an, damit du die Pumpenstarts reduzieren kannst und den Druckkessel voll ausnutzen kannst.
Druckkessel an Tiefbrunnenpumpe anschließen – daher sinnvoll
Bist Du dir nicht sicher, wie Du die Tiefbrunnenpumpe an den Druckkessel anschließen sollst, zieh einen Fachmann zurate. Generell ist der Einbau aber nicht schwierig. Das Ausdehnungsgefäß wird lediglich am Druckausgang der Pumpe durch ein T-Stück angeschlossen. Grundsätzlich lohnt sich der Anschluss eines Druckkessels immer dann, wenn die Tiefbrunnenpumpe nicht immer an- und ausgehen soll.